Nachdem ich es in den letzten Monaten immer wieder versucht hatte, meinen Blog wieder anzukurbeln, aber das ganze immer wieder an fehlender Zeit und Motivation gescheitert ist, versuche ich jetzt ganz einfach einen Neuanfang unter neuem Namen und mit neuem Schwung. Ich hoffe, dass mir die Leser von gethsemane's delicatessen auch bei The Incredible Gethsemane Music Box treu bleiben, in der ich nur noch über meine Lieblingsmusik ohne stilistische Grenzen schreiben werde. Alles, was ich gerne höre, wird in meinem neuen Blog auch erwähnt werden, ich werde allerdings auch über Labels, interessante Webseiten und Musiker, die mir positiv auffallen oder aufgefallen sind, berichten.
Das Leben ist zu kurz, um schlechte Musik zu hören. In diesem Sinne schaut unter
Ich würde mich freuen, wenn ich eure Plattensammlung durch einige meiner Tipps bereichern könnte.
PS: gethsemane's delicatessen wird weitergeführt als eine Art Veranstaltungsplattform, wo ich immer wieder Tourneepläne und interessante Konzerte vornehmlich im Raum Nordbayern ankündigen werde.
Wieder ist ein Guter gegangen, J.J. Cale hat mit 74 das Zeitliche gesegnet, Cocaine wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Einer meiner Lieblingssongs von J.J. Cale ist immer noch "Cajun Moon", hört ihn Euch an, er war ein Großer, der leider nie den Ruhm bekam, den er verdient gehabt hätte.
Und noch mehr Garage Blues: Dan Auerbach, seines Zeichens eine Hälfte des Duos The Black Keys aus Akron, OH, hat sich befleißigt gefühlt, ein Solo-Album herauszubringen, das aber auch ohne weiteres als Black Keys-Scheibe durchgehen könnte. Raues, unbehauenes Material, mit Gitarre, einer billigen Hammond-Orgel und Drums zu Gehör gebracht, mit der Wucht des Punk und der Attitüde des Blues. Könnte auch in den Juke Joints des Mississippi-Deltas entstanden sein, siehe Junior Kimbrough oder R.L. Burnside. Eine meiner Entdeckungen der letzten Zeit. Dem klassischen Blues Rock Fan wird es die Zehennägel aufkräuseln, aber wir, die wir der ganzen Sache etwas aufgeschlossener gegenüberstehen, werden sicherlich den Reiz des Ganzen erkennen, denn wir wollen ja nicht als gestrig gelten . . .
Death Letters: The Death Letters (2009) / Post-Historic (2011)
Death Letters, zwei blutjunge Typen aus den Niederlanden, die vor einigen Jahren in Beverungen auf dem OBS einen Heidenlärm gemacht hatten und jetzt ihre zweite Scheibe Post-Historic herausgebracht haben. Während das erste Album nach mehrmaligem Hören einen gewissen Charme des Unfertigen, Rohen verbreitet, ist das zweite Werk für mich schlicht unhörbar geworden. Punk trifft auf Prog-Rock Elemente. Während Album 1 The Death Letters (2009) eine Art Garage Blues zelebriert, kann man beim zweiten keine klare Struktur mehr erkennen. The Death Letters könnte was für Fans von Gun Club sein, von Post Historic (2011) rate ich dringend ab.
Eric Clapton: Old Socks (2013)
Pünktlich zu seiner 2013er Tour hat Slowhand Eric Clapton ein neues Album rausgebracht mit dem bezeichnenden Titel Old Socks, was man auch bösartig mit alten Socken übersetzen könnte: Leider nur Altherren-Schunkelrock, auf einer Stufe mit den letzten (Mach-)Werken von Mark Knopfler. Für Abende mit alten Freunden am Kamin zum Sinnieren über alte Zeiten. Ich denke schon mit Grauen an die Konzerte, die wahrscheinlich im Schunkelrhythmus stattfinden werden. Nichts für mich und Leute, die noch was entdecken wollen . . .
Chief: Modern Rituals (2010)
Aus Santa Monica, CA, kommen Chief, eine jener jungen modernen Bands mit Bärten und Visionen, die Westcoast Sounds mit Folk Rock und Coldplay-ähnlichen Hymnen kreuzen. Ursprünglich aus New York und Los Angeles stammend, ließ man sich in Santa Monica nieder, was sich auch in den teilweise locker-luftigen Sounds niederschlägt. Angenehm zu hören und nach mehrmaligen Durchgängen fast mit Ohrwurm-Qualitäten. Gefällt mir gut . . .
Mit gerade einmal 39 Jahren starb am 16. März Jason Molina, Mastermind von Songs:Ohia und Magnolia Electric Co. Die Veröffentlichungen dieser beiden Formationen gehören seit Jahren zu den Liblingsscheiben in meiner Sammlung. Spielte Molina mit Songs:Ohia noch düstere Folksongs, die er mit seiner melancholischen Stimme veredelte, orientierte er sich mit Magnolia Electric Co. mehr an dem elektrischen Neil Young zu dessen Crazy Horse Phase. Hier kann ich besonders das Sojourner Box Set (Secretly Canadian, 2007), das aus 4 CDs im Holzschuber besteht, empfehlen. Molina starb an Organversagen infolge von Alkoholmissbrauchs.
Andy Fairweather Low gründete in den 60er Jahren die Band Amen Corner, die den sogenannten Mods zugerechnet wurde und einge formidable Hits wie "Hello Susie", "Bend Me Shape Me" und vor allem "If Paradise Is Half As Nice" verbuchen konnte. Der walisische Gitarrist gehörte in den 90er Jahren zur Tourband von Eric Clapton. Dazwischen nam er einige Soloalben auf und gründete in den frühen 70er Jahren eine Band, die seinen Namen oder zumindest einen Teil davon trug: Fair Weather. Fair Weather war eine Blues Rock Band mit leichten Prog Einflüssen und brachte es genau auf zwei Langspielplatten, Beginning From An End1971 und Let Your Mind Roll On1972.
Auf dem ersten Album, von dem mir die Repertoire-Fassung aus den frühen 2000er Jahren vorliegt, gibt Fairweather Low den heiseren Shouter, eine Mischung aus Steve Marriott und Rod Stewart, mehr ein Kräcksen als ein Schöngesang, was aber auch gar nicht beabsichtigt ist. Die Songs sind in einem mittelschnellen Tempo gehalten, mit wuchtigem Bass- und Schlagzeugfundament, über das Andy Fairweather Low seine Stimme im Dialog mit einem Background Chor setzt. Orgel und eine songdienliche Gitarre tun ein übriges, damit die Songs relativ sicher im Ohr bleiben.
Der vierte Track ist eine Cover-Version des alten R&B Titels "I Hear You Knocking", der auch in dieses Korsett gezwängt wurde. Aufgewertet wird das Reissue durch sechs Bonus-Tracks, unter anderem ihrem größten Hit "Natural Sinner", der es zu bescheidenen Hitparaden-Ehren brachte.
Das zweite und letzte Album der Band war nicht mehr so kompakt, der unterschwellige Prog Rock Touch war verschwunden, die Musik bewegte sich vom Blues Rock eher zu einer frühen Form des Pub Rocks hin und ist allgemein etwas gefälliger weil nicht ganz so rockig. Alles in allem zwei Alben, die der geneigte Rockfan seiner Sammlung ohne Weiteres einverleiben kann, Musik, die auch heute noch einen gewissen Reiz ausstrahlt.
Fair Weather bestand neben Fairweather Low noch aus folgenden Musikern: Neil Jones (guitar), Clive Taylor (bass), Blue Weaver (organ), Dennis Bryon (drums).
BEGINNING FROM AN END (1971) Neon / Repertoire
1 God Cried Mother 5:34
2 Don't Mess With Cupid 3:41
3 Dead and Past 4:47
4 I Hear You Knockin' 4:50
5 You Ain't No Friend 5:37
6 Sit And Think 4:16
7 Looking for the Red Label 4:16
8 Poor Man's Bum A Run 4:53
9 Natural Sinner • Bonus Track 4:30
10 Haven't I Tried? • Bonus Track 4:12
11 Tutti Frutti • Bonus Track 3:08
12 Road To Freedom • Bonus Track 4:44
13 Lay It On Me • Bonus Track 4:20
14 Looking For The Red Label Part 2 • Bonus Track 4:15
LET YOUR MIND ROLL ON (1972) Neon
1 Let Your Mind Roll on
2 The Blues Today
3 Bring Down the Wall
4 Love My Home
5 Mona Losa
6 Blue Blue Mohair Suit Shuffler
7 Misfortune by My Goodluck Sign
8 Hush Hush Push No Evil
9 Live off the Land
10 Karate Boogaloo
11 Lay It on Me
"Beginning From An End" ist über amazon zu beziehen, kostet um die 20 Euro neu, wird aber auch gebraucht angeboten, "Let Your Mind Roll On" habe ich bei jpc gesichtet, allerdings zu Fantasiepreisen.
Das ist ja immer das Dilemma, dass diese Alben nicht mehr neu aufgelegt werden und dann in der Versenkung verschwinden und nur noch zu Liebhaberpreisen angeboten werden.
Und noch mehr Garage Blues: Dan Auerbach, seines Zeichens eine Hälfte des Duos The Black Keys aus Akron, OH, hat sich befleißigt gefühlt, ein Solo-Album herauszubringen, das aber auch ohne weiteres als Black Keys-Scheibe durchgehen könnte. Raues, unbehauenes Material, mit Gitarre, einer billigen Hammond-Orgel und Drums zu Gehör gebracht, mit der Wucht des Punk und der Attitüde des Blues. Könnte auch in den Juke Joints des Mississippi-Deltas entstanden sein, siehe Junior Kimbrough oder R.L. Burnside. Eine meiner Entdeckungen der letzten Zeit. Dem klassischen Blues Rock Fan wird es die Zehennägel aufkräuseln, aber wir, die wir der ganzen Sache etwas aufgeschlossener gegenüberstehen, werden sicherlich den Reiz des Ganzen erkennen, denn wir wollen ja nicht als gestrig gelten . . .
Eric Clapton: Old Socks (2013)
Mit gerade einmal 39 Jahren starb am 16. März Jason Molina, Mastermind von Songs:Ohia und Magnolia Electric Co. Die Veröffentlichungen dieser beiden Formationen gehören seit Jahren zu den Liblingsscheiben in meiner Sammlung. Spielte Molina mit Songs:Ohia noch düstere Folksongs, die er mit seiner melancholischen Stimme veredelte, orientierte er sich mit Magnolia Electric Co. mehr an dem elektrischen Neil Young zu dessen Crazy Horse Phase. Hier kann ich besonders das Sojourner Box Set (Secretly Canadian, 2007), das aus 4 CDs im Holzschuber besteht, empfehlen. Molina starb an Organversagen infolge von Alkoholmissbrauchs.
Andy Fairweather Low gründete in den 60er Jahren die Band Amen Corner, die den sogenannten Mods zugerechnet wurde und einge formidable Hits wie "Hello Susie", "Bend Me Shape Me" und vor allem "If Paradise Is Half As Nice" verbuchen konnte. Der walisische Gitarrist gehörte in den 90er Jahren zur Tourband von Eric Clapton. Dazwischen nam er einige Soloalben auf und gründete in den frühen 70er Jahren eine Band, die seinen Namen oder zumindest einen Teil davon trug: Fair Weather. Fair Weather war eine Blues Rock Band mit leichten Prog Einflüssen und brachte es genau auf zwei Langspielplatten, Beginning From An End 1971 und Let Your Mind Roll On 1972.
Das zweite und letzte Album der Band war nicht mehr so kompakt, der unterschwellige Prog Rock Touch war verschwunden, die Musik bewegte sich vom Blues Rock eher zu einer frühen Form des Pub Rocks hin und ist allgemein etwas gefälliger weil nicht ganz so rockig. Alles in allem zwei Alben, die der geneigte Rockfan seiner Sammlung ohne Weiteres einverleiben kann, Musik, die auch heute noch einen gewissen Reiz ausstrahlt.
